Malteser – Rassestandard

Kurzer geschichtlicher Abriss

Sein Name bedeutet nicht, dass er aus Malta stammt, denn das Adjektiv >maltais< rührt von dem semitischen Wort >malat< her, welches Zuflucht oder Hafen bedeutet; diese semitische Wurzel findet sich in einer Vielzahl maritimer Ortsbezeichnungen, so z. B. im Namen der Adrianinsel Meleda, in dem der sizilianischen Stadt Melita und eben auch in dem der Insel Malta. Die Vorfahren dieses kleinen Hundes lebten in den Häfen und Küstenorten des zentralen Mittelmeeres, wo sie die Mäuse und Ratten bekämpften, die sich in den Lagerhäusern der Häfen und in den Laderäumen der Schiffe reichlich vermehrten. In seinem Verzeichnis der in Europa bekannten Hunde erwähnt Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) auch eine Rasse kleiner Hunde, der er den lateinischen Namen >canes malitenses< gibt. Dieser Hund war im antiken Rom bekannt: der griechische Dichter Strabo hat ihn im ersten Jahrhundert nach Christus als den Begleiter respektabler Frauen besungen. Abbildungen des Maltesers aus der Hand zahlreicher Maler der Renaissance zeigen den kleinen Hund in den Salons der Epoche an der Seite der schönen Frauen jener Zeiten.

Klein, mit länglichem Körper. Von einem sehr langen, weißen Haarmantel bedeckt, wirkt er sehr elegant und trägt den Kopf stolz und vornehm.

Die Rumpflänge übertrifft die Widerristhöhe um etwa ein Drittel. Die Kopflänge entspricht 6/11 der Widerristhöhe. Der Brustumfang übersteigt um 2/3 die Widerristhöhe. Die Fanglänge entspricht 4/11 der Kopflänge; sie ist damit ein wenig kürzer als dessen halbe Länge. Die Fanghöhe ist um etwas mehr als 20 % geringer als seine Länge. Die Rutenlänge entspricht etwa 60 % der Widerristhöhe.

Lebhaft, zärtlich, sehr entspannt und sehr intelligent.

Er ist eher breit, seine Breite übertrifft ein wenig die halbe Länge.

Schädel

Er ist etwas länger als der Fang, die Breite zwischen den Jochbeinbögen entspricht seiner Länge. In sagittaler Richtung ist er von leicht eiförmiger Form (ovoid). Die obere Schädelpartie ist flach, der Hinterhauptfortsatz ist wenig ausgeprägt; die Vorsprünge des Stirnbeins und die Augenbrauenbögen sind gut entwickelt; die Stirnfurche ist wenig oder gar nicht ausgeprägt. Die Schädelseiten sind fast konvex.

Stop

Der Stirnabsatz ist stark betont und bildet einen Winkel von 90°.

Nasenschwamm

In der Verlängerung des Nasenrückens gelegen, steht seine Vorderseite, im Profil betrachtet, senkrecht. Groβ mit geöffneten Nasenlöchern, rund und unbedingt schwarz pigmentiert.

Fang

Die Fanglänge ist etwas kürzer als die halbe Kopflänge. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut ziseliert. Seine Höhe viel geringer als seine Länge.
Die Seiten sind zueinander parallel, dennoch darf der Fang von vorne betrachtet nicht viereckig erscheinen, da seine Vorderfront bogenförmig in die Seitenflächen übergeht. Der Nasenrücken ist gerade mit gut ausgeprägten Furchen in seiner mittleren Partie.

Lefzen

Von vorne betrachtet, haben die Oberlefzen an ihrer Verbindungsstelle die Form eines sehr offenen Bogens. Sie sind in ihrer Tiefe wenig entwickelt und der Lippenwinkel ist nicht sichtbar. Die Oberlefzen passen sich den unteren völlig an, so dass in der Seitenansicht der Fang nach unten durch den Unterkieferknochen begrenzt wird. Der Lefzenrand muss unbedingt schwarz pigmentiert sein.

Kiefer / Zähne

Von vorne betrachtet, haben die Oberlefzen an ihrer Verbindungsstelle die Form eines sehr offenen Bogens. Sie sind in ihrer Tiefe wenig entwickelt und der Lippenwinkel ist nicht sichtbar. Die Oberlefzen passen sich den unteren völlig an, so dass in der Seitenansicht der Fang nach unten durch den Unterkieferknochen begrenzt wird. Der Lefzenrand muss unbedingt schwarz pigmentiert sein.

Augen

Lebhafter und aufmerksamer Ausdruck; sie sind unerwartet groß; die Lidöffnung ist nahezu kreisförmig. Die Augenlider haben engen Kontakt mit dem Augapfel, der nie tief liegen darf, sondern fast bündig mit dem Kopf ganz leicht hervortritt. Die Augen liegen nach vorne auf fast gleicher Ebene. Von der Seite betrachtet, darf die Sklera nicht sichtbar sein (Weiß der Augen); sie sind Dunkel-Ocker; die Lidränder und die Nickhaut sind schwarz.

Ohren

Nahezu dreieckig, die Breite entspricht ungefähr 1/3 ihrer Länge. Sie sind hoch über dem Jochbogen angesetzt, kaum abgehoben, hängend getragen und an den Schädelseiten anliegend.

Hals

Obwohl er mit reichlich Haar bedeckt ist, setzt er sich deutlich erkennbar vom Nacken ab. Seine obere Linie ist gebogen. Die Halslänge entspricht etwa der halben Widerristhöhe. Der Hals wird aufrecht getragen und zeigt keine lose Haut.

Zwischen Buggelenk und Sitzbeinhöcker gemessen, übertrifft seine Länge die Widerristhöhe um ein Drittel.

Obere Profillinie

Sie verläuft bis zum Rutenansatz geradlinig.

Widerrist

Der Widerrist leicht über der oberen Profillinie.

Rücken

Seine Länge ist mehr als die Hälfte der Widerristhöhe.

Kruppe

In der Verlängerung der Rücken-Lendenlinie gelegen, ist die Kruppe sehr breit und lang; die Neigung zur Horizontalen beträgt 10°.

Brust

Brustkorb geräumig, tief, gut entwickelt und reicht zum Ellbogen hinab mit nicht sehr stark gewölbten Rippen. Die Brustbeinpartie ist sehr lang.

In der Verlängerung der Kruppe angesetzt, dick an der Wurzel, dünn an der Spitze. Sie formt einen einzigen großen Bogen,  dessen Endpunkt zwischen die Hüftknochen fällt und der die Kruppe berührt. Eine seitwärts zu einer Rumpfseite hin gekrümmte Rute wird toleriert.

Vorhand

Allgemeines

In der Verlängerung der Kruppe angesetzt, dick an der Wurzel, dünn an der Spitze. Sie formt einen

Schulter

Die Länge entspricht 1/3 der Widerristhöhe mit auseinander stehenden Schulterblattspitzen und gut zurückliegend.

Oberarm

Länger als das Schulterblatt, gut gewinkelt.

Ellenbogen

Weder nach innen noch nach auβen gedreht.

Unterarm

Trocken, mit kaum sichtbarer Bemuskelung, aber im Vergleich zur Größe der Rasse ein eher kräftiger Knochenbau.

Vorderfußwurzelgelenk

In der Senkrechten vom Unterarm gelegen, beweglich, ohne Verdickungen; von dünner Haut bedeckt.

Vordermittelfuß

Merkmale wie das Fuβwurzelgelenk und steht aufgrund seiner geringen Länge senkrecht.

Vorderpfoten

Rund, Zehen eng aneinander liegend und gewölbt; die Ballen sollten schwarz sein, die Krallen sollten ebenfalls schwarz oder zumindest von dunkler Farbe sein.

Hinterhand

Allgemeines

Solider Knochenbau. Von hinten gesehen stehen die Läufe parallel und senkrecht vom Sitzbeinhöcker bis zum Boden.

Oberschenkel

kräftig bemuskelt, seine hintere Begrenzung verläuft konvex. Zur Vertikalen verläuft er von oben nach unten und von hinten nach vorne etwas geneigt. 

Kniegelenk

Freie Beweglichkeit, weder nach innen noch nach auβen gedreht.

Unterschenkel

Mit kaum sichtbarer Furche zwischen Achillessehne und Knochen, zur Horizontalen um 55° geneigt. Er ist etwas länger als der Oberschenkel.

Sprunggelenk

Der vordere Winkel des Sprunggelenks beträgt 140°.

Hintermittelfuß

Der Abstand zwischen Boden und Sprunggelenkspitze ist etwas länger als 1/3 der Widerristhöhe. Er steht tief und völlig senkrecht.

Hinterpfoten

Rund, mit geschlossenen und gebogenen Zehen; Die Ballen sollten schwarz sein, die Krallen sollten auch schwarz oder zumindest dunkler Farbe sein. 

Gleichmäßig, nahe am Boden gleitend, frei, im Trab mit kurzen und sehr schnellen Tritten.

Am ganzen Körper eng anliegend. Pigmentierung, besonders auf dem Rücken, mit dunklen und leicht weinroten Flecken.

Haar

Dicht, glänzend, schimmernd, schwer herabfallend und von seidiger Textur; es ist auf dem ganzen Körper lang und bleibt in seiner ganzen Länge glatt, ohne Spuren von Locken oder Kräuselung. Am Körper sollte es länger sein als die Widerristhöhe und schwer zum Boden fallen, wie ein gut sitzender Umhang, der sich an den Körper schmiegt, ohne sich zu öffnen und Wirbel oder Büschel zu bilden.

Wirbel und Büschel sind zulässig an den vorderen Gliedmaßen vom Ellbogen bis zur Pfote und an den hinteren Gliedmaßen vom Knie bis zur Pfote.

Es gibt keine Unterwolle. Auf dem Kopf ist das Haar sehr lang, ebenso im Vorgesicht, das sich mit dem Barthaar vermischt und auf dem Schädel so lang, dass es bis es sich mit dem Haar der Ohren vermischt. An der Rute fällt das Haar zurück auf eine Seite des Körpers, d.h. auf die Flanke und den Schenkel und reicht bis zum Sprunggelenk hinab.

Farbe

Reines Weiß; helle Elfenbeintönung ist zulässig. Spuren einer blassen Orangeschattierung werden toleriert, sind unerwünscht und stellen eine Unvollkommenheit dar.

Größe

Rüden:                 21 bis 25cm

Hündinnen:     20 bis 23cm

Gewicht

Von 3 bis 4 kg.

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler betrachtet werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Beidseitiger Strabismus (Schielen)
  • Überlanger Körper

Schwere Fehler

  • Ramsnase
  • Ausgeprägter Vorbiβ
  • Größe der Rüden über 26 cm oder unter 19 cm; Größe der Hündinnen über 25 cm und unter 18 cm

Disqualifizierende Fehler

  • aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physiche Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen
  • Ausgeprägte Divergenz oder Konvergenz der Begrenzungslinien von Schädel und Fang
  • Völlige De-pigmentierung des Nasenschwammes oder Nasen-schwamm von anderer Farbe als schwarz
  • Rückbiβ
  • Glasauge
  • Völlige De-pigmentierung der Augenlider
  • Ganz ohne oder gekürzter Rute, egal ob angeboren oder erworben
  • Krauses Haar
  • Jede andere Farbe als Weiβ, mit Ausnahme einer blassen Elfenbeintönung
  • Verschiedenfarbige Flecken, unabhängig von ihrer Gröβe

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler betrachtet werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.

Alle weitere Informationen finden Sie hier: fci.be